Das richtige Stickmuster auswählen und anpassen

Das richtige Stickmuster auswählen und anpassen

Für eine gelungene Stickerei auf verschiedenen Materialien

Bei der Suche nach dem perfekten Stickmuster geht es nicht nur darum, das Motiv zu finden, das Ihnen am besten gefällt. In diesem Artikel erhalten Sie Tipps, welche Kriterien Sie bei der Auswahl eines Motivs für verschiedene Materialien beachten sollten und wie die BERNINA Sticksoftware Ihnen helfen kann, es an Ihren Stoff anzupassen.

1. Stoffe

1. Stoffe

Das wichtigste Kriterium für die Stickmusterauswahl ist natürlich, welcher Stoff bestickt werden soll. Die meisten Stickmuster sind für mittelschwere bis schwere Webstoffe digitalisiert worden und diese Stoffe lassen sich auch fast immer problemlos besticken.

Für dünne oder elastische Stoffe sollten eher «leichte» Muster gewählt werden, die nicht vollflächig und zu dicht gestickt werden. Damit wird verhindert, dass der Stoff zusammengezogen wird oder die Elastizität verloren geht. 

Möchte man dennoch auf diese Stoffe ein dichteres Muster sticken, können einzelne Objekte auch als Applikation ausgearbeitet werden.

Für Materialien wie Leder, Vinyl usw. gilt, eher leichte Muster mit weniger Stichen zu wählen, da diese durch die Nadeleinstiche perforiert werden könnten.

Auch die Textur des Stoffes spielt eine Rolle. So sollten Stickmuster für Stoffe mit Textur wie z.B. Frottée keine allzu kleinen Elemente enthalten, da diese im Gewebe versinken und nicht sichtbar sind.

2. Musterauswahl

2. Musterauswahl

Wenn man das Stickmuster selber digitalisiert, kann es natürlich perfekt auf das Projekt angepasst und die notwendigen Einstellungen dafür vorgenommen werden. Für diejenigen, die nicht selber digitalisieren, gibt es online eine grosse Auswahl an Motiven von verschiedenen Anbietern. Eine gute Quelle mit einem riesigen Angebot verschiedenster Stickmuster ist beispielsweise OESD, eine Tochterfirma von BERNINA (www.embroideryonline.com).

Hinweis

Hier gilt zu beachten, dass es bei den unzähligen Anbietern auch unterschiedliche Digitalisierstile gibt. Oftmals merkt man erst nach dem Aussticken, ob es sich um ein gut digitalisiertes Stickmuster handelt, das heisst es werden Unterlagsstiche gestickt, die Stickreihenfolge ist logisch und gibt es keine unnötigen Verbindungsstiche.
 

3. Grösse / Grössenanpassungen

3. Grösse / Grössenanpassungen

Hat man das gewünschte Stickmuster ausgesucht, sollte überprüft werden, ob das Muster in verschiedenen Grössen verfügbar ist oder ob sich das Muster auf die gewünschte Grösse skalieren lässt. Hat man die Möglichkeit, sollte man immer das ART-Format wählen, da dieses Format in der BERNINA Sticksoftware ArtLink (Gratis Download), Creator oder DesignerPlus fast unlimitiert skaliert werden kann. Die Software berechnet die Parameter wie Stichdichte usw. neu und dadurch gibt es keinen Qualitätsverlust.

Alle anderen Formate wie beispielsweise EXP werden nicht neu berechnet und sollten in der Software wie auch auf der Maschine nur +/- 20% skaliert werden.

Hinweis

Bei einigen Anbietern kann man verschiedene Grössen herunterladen.
In diesem Fall wird die Grösse gewählt, die der gewünschten Grösse des Stickmusters am nächsten kommt und daher kaum skaliert werden muss.
 

4. Weitere Anpassungen mit der BERNINA Sticksoftware (DesignerPlus und Creator)

4. Weitere Anpassungen mit der BERNINA Sticksoftware (DesignerPlus und Creator)

Sehr hilfreich und einfach in der Anwendung ist hier die Funktion «Stoff anwenden» und den gewünschten Stoff zu wählen. Damit werden Stichdichte und -länge wie auch die Unterlagsstiche und der Schrumpfausgleich automatisch für den ausgewählten Stoff angepasst. Der Vorteil dieser Funktion ist, dass man sich keinen Kopf darüber machen muss, welche Einstellungen geändert werden müssen. Ausserdem kann die Stoffwahl erneut geändert werden, möchte man das Stickmuster später auf einen anderen Stoff sticken.

Hier ein Beispiel, wie sich die Stichanzahl des Musters durch die Stoffeinstellung für schwere oder leichte Webware anpasst.

Wenn Sie die Unterschiede zwischen diesen beiden Stoffeinstellungen im Detail erfahren möchten, dann sehen Sie sich die Vergleichstabelle an.

Vergleichstabelle Stoffeinstellungen

Eine andere Einstellung ist «Stichabstand anpassen», die im Menu «Bearbeiten» zu finden ist. Damit kann ganz einfach die Stichdichte per Prozenteingabe für das ganze Stickmuster oder für ausgewählten Teile verringert oder vergrössert werden. Diese Funktion ist zum Beispiel dann hilfreich, wenn man das Muster etwas weniger dicht aussticken möchte oder aber auch, wenn man einen anderen Faden benutzt.

Das Beispiel zeigt, wie das Stickmuster angepasst wird:

Das Original-Stickmuster hat eine Stichdichte von 0.45 und 11'054 Stiche.

Erhöht man nun den Stichabstand auf 120%, reduziert sich die Stichdichte auf 0.54 und die Anzahl Stiche auf 9880. Die Änderungen im Muster sind auf den ersten Blick nicht erkennbar.

Im Unterschied zu der Funktion «Stoff anwenden» werden jedoch keine weiteren Änderungen wie Unterlagsstiche oder Schrumpfausgleich vorgenommen.

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5. Testen

5. Testen

Auch wenn man all diese Regeln befolgt, ist es immer ratsam, das Stickmuster auf dem gleichen oder einem ähnlichen Stoff probezusticken. Und natürlich müssen Sie für Ihr Projekt das passende Vlies, Nadel usw. auswählen. Viele Tipps dazu finden Sie hier im Artikel von BERNINA Expertin Mirjam.

Das richtige Stickvlies auswählen

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